Ein hoher Berg von Unsicherheiten
2024 wurde der Direktionswechsel unter der Ägide von Christophe Emmenegger abgeschlossen. Neue Herangehensweise, neue Vision und neue Projekte. All dies unter Gewährleistung der Kontinuität – und Weiterentwicklung – aller Dienstleistungen für unsere Mitglieder, deren Anzahl übrigens deutlich angestiegen ist (an dieser Stelle sei ihnen für ihr Vertrauen herzlich gedankt). Gleichzeitig wurde der Fokus auf die Stabilität innerhalb unseres Vereins gelegt. Und das in einer Welt voller Unsicherheiten, Unvorhersehbarkeit, Ambiguität, Volatilität und Komplexität.
Von allen Worten, die wir im Alltag vernehmen, ist es unzweifelhaft das Wort Unsicherheit, das wir im Austausch mit unseren Mitgliedern am häufigsten hören. Um damit umgehen zu können, muss man das Denken öffnen und es wagen, Risiken einzugehen, seinen kritischen Geist aktivieren und Entscheidungen treffen. Entscheiden. Entscheidungen wagen.
Im Pessimismus zu versinken, ist keine Option. Auch wenn unsere regelmässigen Wirtschaftsumfragen von den wachsenden Zweifeln der Unternehmen im Hinblick auf ihre Zukunft in einem besorgniserregenden konjunkturellen und geopolitischen Umfeld zeugen. Nein, man muss seine Sichtweise ändern und seine Strategie hinterfragen, seinen kritischen Geist wiederfinden, seine Kundenorientierung überdenken, einzigartig werden und sich so positionieren, um für sein bestehendes, aber auch für sein künftiges Personal attraktiv zu sein. Seiner Arbeit wieder einen Sinn geben und den Menschen einen Platz einräumen. Denn letztendlich sind diese beiden Elemente die Priorität und der Schlüssel zum Erfolg. Setzen wir Vertrauen in unsere Fähigkeit, wieder durchzustarten, uns an all diese neuen Gegebenheiten anzupassen. Wie sagte doch Robert Choquette: «Mitten in der Ungewissheit gibt es immer Hoffnung, so zerbrechlich sie auch sein mag».
Diese Hoffnung muss von uns kommen, von unseren gesunden Ambitionen für unsere kantonale Wirtschaft und unsere Unternehmen. Der Kanton Freiburg verfügt über günstige Voraussetzungen für das Wachstum und über eine Lebensqualität, um die uns andere beneiden. Natürlich müssen wir uns an die Anforderungen der Raumplanung, an den Personalmangel, an die veränderte Einstellung zur Arbeit, an die Probleme der überbelasteten Mobilität sowie an den Handlungsbedarf in Bezug auf die Umwelt – die unsere volle Aufmerksamkeit verdient – anpassen. Die Wahl der nachhaltigen Entwicklung ist kein Zwang, sondern eine Gelegenheit, eine Chance.
Die HIKF ist bestrebt, Sie durch Networking, Dienstleistungen, Ausbildungen und das Vertreten Ihrer Interessen auf dem Weg zum unternehmerischen und wirtschaftlichen Erfolg zu begleiten und Sie dabei zu unterstützen, die Herausforderungen unserer heutigen Welt zu meistern.
Trotz unserer wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Ausland müssen wir den offenen Austausch fortsetzen und die kommenden Bilaterale III als Chance begrüssen, die es uns ermöglichen werden, weiterhin frei mit unseren europäischen Nachbarn – unserem Hauptexportmarkt – zu handeln. Wir müssen darauf vertrauen, dass unsere Bundesbehörden weiterhin die besten Optionen bezüglich der US-Zölle finden werden, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Exportindustrie erhalten zu können. Vergessen wir nicht, dass die USA unser wichtigster Kunde sind, und dass der Wohlstand der Schweiz auf einer offenen Wirtschaft beruht, wie die unzähligen industriellen Aushängeschilder unseres Landes beweisen, von denen einige auch der Stolz unseres Kantons sind.
Gerade auf kantonaler Ebene verfügen wir über alle Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein – vorausgesetzt, wir sind proaktiv und haben Visionen für unsere Zukunft. Und auch wenn die kantonalen Finanzen leiden, ist es an der Zeit, strukturelle Überlegungen über unseren Staat anzustellen und die wesentlichen Aufgaben neu zu definieren, die er für seine Bürger erfüllen soll. Die Fortsetzung der Investitionsstrategie und die Stärkung der Innovation sind wichtiger denn je. Kurzum: in Zeiten der Unsicherheit und des Zweifels präsent zu sein, ist die Erwartung, die wir an unsere Politik haben. Wir wollen den Berg der Unsicherheiten erklimmen und voller Hoffnungen wieder hinabsteigen!
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und sind entschlossen, unsere Bemühungen für alle Unternehmen unermüdlich fortzusetzen. Mein Dank geht auch an die Mitglieder des Verwaltungsrates für ihre unerschütterliche Unterstützung und an die Mitarbeitenden der HIKF für das Vertrauen in ihre Organe und ihren Direktor.
Claude Gremion, Präsident